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Wer von Euch erinnert sich noch an das Laufprojekt 5.42?

Dreizehn Jahre ist das inzwischen her! Anlässlich des 10. OEM sollten 15 Läuferinnen und Läufer die Chance bekommen, sich gemeinsam den Traum vom Marathon zu erfüllen. Dabei wurden sie von keinen geringeren als Holm Große (Duathlon-Weltmeister 2001, Duathlon-Vizeweltmeister 2006) und Ralph Koritz (mehrfacher Sieger des Rennsteiglaufes sowie Gewinner des 1. OEM/Bestzeit: 2:25 Std.), professionell begleitet und trainingstechnisch betreut.

Einer der 15 Teilnehmer am Laufprojekt war Christoph Nollau. Er ist der einzige, der seither bei jedem OEM an der Startlinie stand und erinnert sich noch genau!

Viel Spaß mit einer neuen Ausgabe der „Menschen des OEM“.

Christoph, seit Jahren läufst Du den OEM.

Wie fühlt sich das an?

Im April diese Jahres bin ich meinen 12. OEM gelaufen. Auf meine Finisher-Medaillensammlung und den Ehrenpokal zum 10. OEM bin ich schon ein bisschen stolz. Obwohl ich die Strecke nun wahrscheinlich mit verbunden Auge laufen könnte, ist es doch im wieder spannend und schön ins Ziel zu kommen. Schon bei der Zugfahrt nach Königstein, wenn man den Elbradweg aus dem Fenster sieht, steigt langsam die Anspannung. Ich bin immer sehr zeitig am Start und genieße die morgendliche Atmosphäre. Wenn dann die Startschüsse knallen, heißt es ruhig bleiben, seinen Rhythmus finden und vorsichtig in seinen Körper hinein hören. Im Kopf zerlege ich mir die Strecke in kleine Etappen und versuche immer nur bis zum nächsten Meilenstein zu denken.
Die Stimmung an der Strecke, die freundlichen, aufmunternden Zuschauer, Kinder, die einem die Hand zum „give me five“ reichen und natürlich die Trommler am Wegesrand helfen über die unvermeidlichen Krisen hinweg. Kurz nach Kilometer 29 laufe ich an meinem Haus am Kleinzschachwitzer Ufer vorbei, wo meine Familie wartet. Mein Sohn fährt dann mit dem Fahrrad voraus erwartet mich wie immer in Tolkewitz, an der Waldschlösschenbrücke und am Zieleinlauf. Spätestens wenn ich dann die Tartanbahn des Steyer-Stadions unter den Füßen habe, ist alles gut. Die gute Stimmung im Ziel und die Glücksgefühle sind jedesmal unglaublich, dass möchte ich noch oft erleben.

War das Laufprojekt 5.42 für Dich der Einstieg ins Laufen?

Erzähl uns davon!

Ich habe schon vor dem Laufprojekt viel Sport getrieben, bin viel Fahrrad gefahren und habe mit Kollegen Fußball gespielt. Einmal habe ich ziemlich abgekämpfte Läufer beim OEM bei uns vor dem Haus gesehen und ich habe wohl im Unterbewusstsein Lust auf dieses Abenteuer bekommen. Eines Abends habe ich am Computer die Anzeige für das Laufprojekt entdeckt und mich angemeldet.
Beim kurzen Schaulaufen zum Casting für die späteren Läufer des 5.42 Projekts, tat mir mein Unterschenkel weh, ich dachte: „Das müssen die doch merken“. Ich war dann ziemlich froh unter den 17 Läufern von 150 Bewerbern zu sein.

Was ist Deine ganz persönliche Motivation zum Laufen/Trainieren?

Laufen gehört jetzt einfach immer dazu. Ich bin sehr froh, dass ich bisher fast ohne Verletzungen ausgekommen bin und mein Körper nun in der AK 50 immer noch mitspielt.

Laufen ist wunderbar einfach. Shirt, Hose und Laufschuhe passen in jede Reisetasche, frische Luft, Wind und Wetter gibt es umsonst, schöne Laufwege fast überall.

Gibt es ein persönliches Highlight oder eine spezielle Anekdote,

an die Du stets gern zurückdenkst?

Beim meinem ersten OEM, bei dem der MDR für das 5.42 Projekt filmte, standen wir am Start neben dem 3,30 Std. Zeitläufer, Er meinte süffisant: “Na, wie fühlt es sich an vor laufender Kamera zu scheitern“. Es sind aber alle zwölf 5.42 Starter wohlbehalten ins Ziel gekommen. Im Kurzbeitrag des MDR im Sachsenspiegel am Abend nach dem Lauf sagte der Reporter dann: “Einer kannte heute keine Schmerzen, Christoph Nollau kam nach 3.30 Stunden ins Ziel“. Das ging runter wie Öl, obwohl es unterwegs ordentlich wehgetan hatte.

Was macht den OEM für Dich aus?

Der OEM ist mein persönliches Heimspiel. Der Lauf ist jedes Jahr liebevoll und perfekt organisiert, vielen Dank an Uwe Sonntag und sein Team. Wenn ich mal nicht selbst Laufen kann, helfe ich bei einem Getränkestand mit. Ich hoffe aber, dass ich bis dahin noch sehr oft den OEM laufen kann.

Christoph, großen Dank für das Vertrauen in den OEM.

Wir würden uns freuen, Dich noch viele weitere Jahre an der Startlinie begrüßen zu können.