Bewegend! Das war der OEM21.
Der 21. VVO Oberelbe-Marathon ist Geschichte und wir möchten einen Blick zurück werfen. Natürlich dürfen da ein paar Zeiten, Zahlen und Fakten nicht fehlen – aber vor allem möchten wir ein bisschen vom Geschehen hinter den Kulissen berichten.
Es hing uns im Vorfeld hin und wieder ordentlich das Herz in der Hose!
Der lange Winter ließ die Meldezahlen zunächst nicht gerade explodieren.
Aber mit dem Frühling kamen auch die Anmeldungen. Natürlich rotierte auch Organisationschef Uwe Sonntag fleißig und bald standen einige TOP-Athleten in der Startliste. Marcel Krieghoff, Sieger des Rennsteig-Marathon 2017, hatte sich mit der klaren Ansage angekündigt, den Streckenrekord anzugreifen. Ein Vorhaben, das dem Lokalmatador Marc Schulze im Vorjahr nicht gelungen war – der nun aber auch nicht widerstehen konnte und sich in der vordersten Startreihe, wenn auch mit geringerem Anspruch an sich selbst, wiederfand. Den Grund dafür schiebt er im Kinderwagen vor sich her, genau wie eine alte Freundin des OEM: Kristin Hempel, zweifache OEM-Marathonsiegerin, feierte auf der Halbmarathondistanz ein genüssliches Comeback nach ihrer Babypause. Weitere bekannte aber auch neue Gesichter füllten schließlich die Startblöcke – so nahm gleich eine ganze Reisegruppe aus Südafrika den OEM auf ihrer Marathon-Tournee durch Deutschland mit.
Mit großem Erfolg: Ein Teil dieser Reisegruppe war Jaco Smith, der äußerst leichtfüßig und souverän auf dem zweiten Platz im Marathon einlief (2:41:38). Sieger auf der Königsdistanz durfte sich am Ende des Tages Marc Schulze nennen. Er holte sich den dritten Sieg in Folge (2:40:51) und damit das OEM Triple, lag im Ziel mindestens ebenso glücklich und gerührt wie erschöpft dem Organisationschef im Arm und stand der Presse Rede und Antwort. Krieghoff kam mit einem deutlichen Abstand als Drittplatzierter ins Ziel (2:49:49).
Ein Überraschungsgast auf der Marathondistanz war die später strahlende Siegerin Daniela Oemus (2:55:29) – ebenfalls erfolgreich beim Rennsteiglauf 2017, allerdings siegte sie hier auf der Ultramarathondistanz. Sie genoss sichtlich den Zieleinlauf und die ausgelassene Stimmung im Stadion, blieb noch lange und suchte den Kontakt zu Mitstreitern und zum Team. Das ist OEM!
Von Glanzleistungen können wir auch auf der Halbmarathondistanz berichten: Sympathieträger Vincent Hoyer siegte in 1:10:25 und Ina Zscherper lieferte ein überragendes Finish über die 21,1 km in 1:22:12 bei den Damen ab.
Die Bauarbeiten auf der Strecke bereiteten uns lange Kopfzerbrechen.
Schon weit im Vorfeld wussten wir, dass die Streckenführung beim OEM21 eine Herausforderung für uns werden wird.
Der Brückenneubau über das Flüsschen Gottleuba am Elberadweg machte eine Umleitung der Marathonstrecke in Pirna unvermeidbar. Großer Polizeieinsatz war notwendig, Einschränkungen im Straßenverkehr die Folge. Alles nicht im eigentlichen Sinne des OEM – aber keinesfalls ein Grund für uns, den Kopf in den Sand zu stecken. Lange Verhandlungen, immer wieder Abstimmungen, Freigaben, Genehmigungen. Schließlich stand die Strecke und alles funktionierte auf den Punkt, wenn auch mit großem personellem, finanziellem und organisatorischem Aufwand. Einen tollen Nebeneffekt hatte aber die Umleitung, denn die Marathonis liefen über die Startlinie des Lichtenauer Halbmarathons und erhielten dort ihre „Halbzeit“.
In Heidenau wurden kurzerhand tonnenschwere Betonklötzer für uns zur Seite geräumt – hier konnten wir dank weitsichtiger Planung tatsächlich durch die noch nicht fertige und noch nicht offene Hochwasserschutz-Baustelle laufen. Großer Dank gilt hier der Stadtverwaltung Heidenau.
Ein größeres Problem stellte da tatsächlich das schöne sommerliche Wetter für die Streckencrew dar: vor allem an Hotspots in Dresden wie Pillnitz, Laubegast, die Elbwiesen oder am Fährgarten Johanntadt hatten sie ordentlich zu tun, Passanten vom Radweg für die Läufer fern zu halten. Allen Helfern, sowie der Polizei in Pirna und Dresden möchten wir an dieser Stelle nochmals ausdrücklich für die gute Unterstützung danken. Am Ende können wir auf einen reibungslosen Ablauf auf der Strecke und gelungenen Lauf zurückblicken.
Bis zuletzt fehlten noch wichtige Helferhände
Die Streckencrew ist nur ein Puzzleteil! Auf- und Abbau, Messe, Gepäck, Verpflegung– helfende Hände kann es da nie genug geben. Noch wenige Tage vor dem Start waren einige Posten unbesetzt – aber die Begeisterung steckt an. Ist es erst soweit, sind alle mindestens so motiviert wie aufgeregt. Ob alte Hasen oder Neulinge, Vereine, Familien oder Kollegen – alle packten mit an, allen machte es Spaß, zu helfen. Ohne sie alle, gäbe es keinen Oberelbe-Marathon!
Ende gut, alles gut! #oemgut
So starteten am Morgen des 29. April 2018 die Läufer auf allen Distanzen pünktlich Richtung Heinz-Steyer Stadion. Die Gesichter strahlten mit der Sonne um die Wette – auf der Strecke und am Streckenrand – überschweifende Emotionen im Zielbereich. Zum Schluss feierten alle gemeinsam ein läuferisches Sommerfest zwischen Königstein und Dresden und schließlich im Ziel.
Wir sagen Danke für diesen bewegenden Tag!
Danke allen Helfern und Supportern. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden und an unsere Sponsoren – ohne die tatkräftige und teils bedingungslose Unterstützung wäre der OEM so wie er ist nicht realisierbar. Großer Dank gilt auch euch 5.132 Läufern – 1.918 Ladies und 3.214 Gentleman aus 34 Nationen zwischen 6 und 89 Jahren.
Ihr alle habt etwas bewegt! Euch selbst, klar – und zwar ordentlich, vielleicht auch hinaus aus eurer eigenen Komfortzone und über Grenzen hinweg. Aber nicht nur das. Viel mehr: Ihr habt unser Herz wieder aus den Kniekehlen gerettet, es zurück an den rechten Fleck bewegt. Ihr alle habt den OEM gestaltet und mit Leben gefüllt.
Danke für diesen wunderbaren Tag. Ihr seid spitze. Ihr seid der OEM!